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Trecking in Nepal- Die Manaslu-Runde

Im Tal des Duth Kola: von Bimtang zur Annapurnarunde

Reisebericht: Am vierzehnten Tag unserer Manaslurunde gingen wir über Bimtang weiter das Tal herunter.

 

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Am morgen frühstückten wir erst mal in Ruhe. Denn jetzt waren wir erstmal über den Pass gekommen und heute würde wohl keiner irgendeine Hektik wollen. Der Weg führte weiter am Rande der hohen Gletschermoräne hinunter welche ein lange Biegung nach links machte. Nach einer guten Stunde sahen wir dann in der Ferne eine Ansammlung von Hütten. Da laut Karte vor Bimtang noch zwei kleine Dörfer sein sollten, waren wir uns nicht sicher, ob es schon Bimtang wäre.

manslu 05 HH 13-05 P0350Nach einer Weile waren wir im Dorf und es war tatsächlich Bimtang (3590m). Zwischen der über 10 Meter hohen Moräne und den Berghang liegt eine weite flache Wiese, und hier ist eine ganze Ansammlung kleiner Lodgen versammelt.

Denn auf diese Höhe würden die Leute normalerweise nur im Sommer mit ihren Yakherden ziehen. Nur wenn es hier Ackerland gäbe, könnte es ein dauerhaftes Dorf geben.

Natürlich machten wir eine große und glückliche Rast und tranken erstmal jeder eine Cola. das war wirklich erfrischend lecker.

 

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Als erstes machten wir eine ausgiebig Rast und schütteten uns die Colas nur so rein. Nach einer dreiviertel Stunde wollte ich Bachan fragen, wie es wohl heute weitergehen würde. Ich musste ihn erst suchen und fand ihn schließlich zusammen mit unseren T4rägern fröhlich schwätzend und salzigen Buttertee trinkend in einer der letzten Lodgen.

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Nach einer Weile waren wir dann alle startbereit und zogen los um das Tal nach Dharapani herunterzulaufen.

Vorher hatte Hans aber noch in der Lodge viele Yakfleischstücke an der Decke hängen sehen, wo sie im Rauch des offenen Feuers geräuchert wurden. Dabei war auch ein schwarzverrußte Wurst die er sofort kaufte und an den Rucksack band.

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Auf geht’s, im hintergrund kann man den Weg erkennen, den entlang der Moräne herabkommt.

Normalerweise rechnet man mit einem Tag von Bimtang bis nach Dharapani, wo der Dudh Kola in das Tal des Marsyangi mündet, wo die klassische Annapurnarunde entlanggeht. Wir waren aber schon recht spät udn erwarteten deshalb, irgendwo dazwischen zu übernachten.

Der merkwürdige Gletscher

Bald sah man die ersten Bäume und dann wurden die hänge zunehmend bewaldet. Nach einer Weile stieg der Weg die sehr hohe Moräne hinauf um genauso steil wieder herabzusteigen. unten wuchs Gestrüpp und klein Sträucher und ab und zu eine Birke.
Es brauchte dann eine Weile bis wir verstanden , dass wir in Wirklichkeit mitten auf einem Gletscher war.

manslu 05 AdR 13-11 P0350Zwischen Steinen war im Laufe der Zeit genug Erde abgelagert worden um kleinen Sträuchern einen Standplatz zu gewähren.

Im unteren Teil des Gletschers wurden es dann richtig kleine Bäume.An ganz wenigen Stellen konnte man unter der Erd- und Geröllschicht ein paar Eiskanten sehen. Es war wirklich der erste Waldgletscher gewesen, denn ich je gesehen habe.

Dazwischen waren aber auch noch mehrere kleine Gletscherseen. hier konnte man gut das blanke Eis sehen.

 

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Dann ging es auf der anderen Seite wieder um die 50 Höhenmeter die westliche Seitenmoräne des Gletschers hoch. Oben flatterten wie auf einem Pass Gebetsfahnen im Wind. des Ausblick von da oben wäre aber wahrlich eines großen Passes würdig, denn vor einem tat sich das ganze Manaslupanorama auf.

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Das Manaslupanorama. Der zweite Berg von links ist er. XXL Bild zum scrollen mit 1800x700 Pixel

als wir dann auf der anderen Seite der Moräne herunterstiegen waren wir plötzlich in eine vollständig anderen Welt. Waren wir die letzten 4 Tage in frostigem und winterfarbenen Gebiet mit wenig Vegetation gelaufen, so waren wir plötzlich in einem warmen, duftendem Wald in den lieblichsten Grüntönen. Oh wie wohlig war das.

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manslu 05 AdR 13-20 P0350Und immer wieder taten sich wunderbare Aussichten auf das Manaslumassiv auf, so dass wir alle Naselang staunend stehen blieben und uns an der Aussicht ergötzten.
Es war schon Mittag durch, als wir an eine kleine Waldlichtung mit einer Hütte kamen, die auf den ersten Blick recht unscheinbar aussah

Es stellte sich aber heraus, dass es ein kleines Teehaus war, in dem man zu Essen bekam. Da die nächste Gelegenheit erst anderthalb Stunden weiter war, beschlossen wir hier unser Mittag zu essen und bestellten zehn Dal Bhats

 

 Die Waldhütte mit den schönen Boihinis

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Tief im Walde auf einer kleinen Lichtung fanden wir diese Hütte

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Anwesend war der Vater, welcher holz hackte und seine Tochter. Hungrig wie wir waren bestellten wir erst einmal Daal Bhat für alle. Mir war schon klar, dass wenn wir um zwei Uhr Mittags dass Essen für unsere hungrige Horde bestellten, dies mindestens zwei Stunden brauchen würde und dass es dann fast schon zu späte wäre, um noch mal anderthalb Stunden bis zu nächsten Hütte zu laufen und schlug deshalb vor, einfach hier zu bleiben, was erst auf Unverständnis stieß.

manslu 05 AdR 13-30 P0350Doch nach den ersten Flaschen Bier und Schäkereien mit der Wirtstochter waren wir uns plötzlich alle eins, dass wir heute nicht weiterlaufen wollen. Und so bleiben wir in der Waldhütte und hatten danach einen der schönsten Tage!

Das Bier tranken wir noch draußen, doch bald war die Sonne hinter den Bergen verschwunden und so gingen wir alle in die große Küche und setzten uns Um den abzugslosen Herd. Der Rauch zog einfach unter dem Dachfirst und die vielen Ritzen raus.

 

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Als dann plötzlich die Windrichtung sich änderte war wir plötzlich in beißenden Rauch eingenebelt und nur noch knapp über dem Boden konnte man einiger maßen Luft hohlen. Dass änderte sich aber wieder nach einer guten viertel Stunde und danach war es nur noch gemütlich. Hans und Adin schäkerten immer mehr mit der Boihini (= kleine Schwester) . Mittlerweile war auch der ganze Biervorrat weggetrunken, aber da gab es ja noch den Bagpiper Whiskey.

 

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Die Töpfe werden mit Asche eingerieben, so kann man sie danach ganz leicht wieder sauber machen

 

Unsere Träger erinnerten Bachan daran, dass er ihnen nach dem Pass eine Ziege versprochen hatte. Die gab’s hier nicht, aber der Wirt sagte, dass er in der unteren Hütte noch ein Prachtexemplar hätte. Er ging dann herunter doch nach zwei Stunden kam dann die jüngere Tochter mit dem Hahn hochgelaufen. Hier kann man eben nicht mal eben in den Supermarkt um die Ecke laufen und schnell ein Hähnchen einkaufen.

Und sie war wunderhübsch und lachte noch mehr als ihre Schwester.

Doch langsam , Stück für Stück und nicht alles auf mal erzählt.

Hans’s Wurst oder die schwarze Yakwurst

Nachdem wir alle fröhlich rumalberten, Lieder sangen erinnerte sich Hans an die Yakwurst, die er in Bimtang erstanden hatte und wollte nun gleich wissen wie sie schmecken würde. Sie war noch vom räuchern mit einer dicken schwarzen Rußschicht bedeckt die erst abgewaschen werden musste, was Adin sofort begann.

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Danach wurde sie wie einen Currywurst in kleine Stücke geschnitten ,die in einer großen Pfanne gebraten wurden. Es zeigte sich, dass diese Wurst nicht nur äußerlich schwarz war, sonder auch im inneren.

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Na ja, so ganz mein Fall ist Yakwurst nicht, vor allem da unsere auch recht fettig war und sie schmeckte so ungefähr wie sie aussieht.

Die beiden Boihinis

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Mon Coque est mort , mein Hahn ist tot

Wie oben schon gesagt, war die jüngere der beiden Schwestern die anderthalb Stunden von der unteren Hütte mit einem stolzen Gockel hochgelaufen. Ei wie blitzen da die Augen unserer Träger und man konnte ihnen die Vorfreude schon richtig ansehen. Aber sie hatten sich ja auch wirklich ein Festmal verdient, denn auch wenn die Tragekörbe am Pass schon deutlich leichter geworden waren (wir hatten ja unsere Essensvorräte und 15 l Kerosin weitgehenst aufgebraucht) so hatten sie noch immer ein verdammt schwere Last über den Pass geschleppt. manslu 05 HPS 13-02 P0350

Kaum war die Boihini angekommen, da nahm ihr unser Adin gleich den Hahn ab.

Denn die Träger hatten ja gerade erst eine riesen Portion Daal Bhat gegessen und so blieben dem Gockel noch ein paar Stunden . Fürsorglich trug Adin ihn herum, kraulte in mal am Hals oder schaukelte ihn.

Dem Hahn schien das soweit zu gefallen, denn er machte keine Anstalten mehr, sich zu befreien und schien auch keineswegs mehr aufgeregt zu sein.

 

 

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Zwei stolze Gockel !

 

 

 

 

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit war es dann soweit. Adin brachte den Gockel zu einem umgefallenen Holzstamm , strich die Halsfedern zurück und schnitt den Kopf mit dem mitgebrachten Kukri-Messer ab. Dem Hahn muss es wohl klar geworden sein, dass jetzt hier etwas merkwürdiges vorging, denn kurz vor dem Exitus probierte er noch mal mit heftigen Flügelschlägen loszukommen. aber es hat im nichts mehr genützt.

manslu 05 HH 13-22 P0250manslu 05 HPS 13-06 P0250Die Boihini brachte einen Schüssel mit heißem Wasser in das der Hahn getaucht wurde. Sogleich ließen sich die Federn leicht rupfen und nach 5 Minuten sah der vordem so prächtige Hand wie ein zugegebenermaßen sehr großes Brathähnchen aus dem Supermarkt aus.

 

Anschließend wurde das gerupfte Tier in die Küche gebracht und von Adin fachgerecht zerteilt. Es kam wirklich ein großer Berg in der Schüssel zusammen, welches Adin dann in einer Pfanne bratete. 

 

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Und während Adin wirbelte kuckten wir fasziniert zu

 

 

 

 

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Der stolze Koch eines köstlichen Essens
und unten die glücklichen Esser

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Mitho, mitho , mitho !

 

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        während ich gegen 11 Uhr abends schlafen ging, hörte ich noch eine ganze Weile das Lachen und rumalbern von Hans und den Boihinis.

 

Und als wir dann am nächsten Tag weitergingen, winkten uns die Schwestern noch ein Viertelstunde hinterher.

 

 

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