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2002 nepalnews

Neuigkeiten und politische Lage in Nepal im Jahr 2002

das Jahr 2002 war gekennzeichnet durch eine gewaltige militärische Offensive der Maoisten, die im April und Mai ganze Garnisonen überrannten wobei manchmal über 400 soldaten oder Polizisten getöten worden sind. NAchdem die Militärs aktiv in die Kämpfe einbezogen worden sind, wendete sich aber das Blatt langsam und Ende des Jahres konnten die Maoisten keine größeren Gefechte mehr gewinnen.
Der König setzte den Premierminister Deuba ab und ersetzte ihn durch den ehemaligen Premierminister Chand.

 

Dezember 2002:

30.12 Der zweitägige Streik, der diesmal von der maoistischen Untergrundorganisation ausgerufen worden ist, wurde in Kathmandu und Umgebung befolgt, es gab aber keine wesentliche Zwischenfälle.

22.12 In den letzten 2 Wochen waren keine wesentlichen Nachrichten mehr aus Nepal gekommen. Doch sind keine Nachrichten irgendwie ja gute Nachrichten. 3 Minister der vorherigen Regierung sitzen noch immer wegen Korruptionsverdacht in Untersuchungshaft.

Ich habe persönlich drei Bekannte getroffen, die in den letzten 3 Wochen aus Nepal zurückgekommen sind. Alle drei waren noch ganz beeindruckt von Ihrer schönen Nepaltour und hatten keine Probleme auf der ganzen Reise. Weiter Personen haben mir das gleiche in Mails mitgeteilt, so das es ein übereinstimmendes Bild ergibt. Sylvia ist von Jiri nach Namche gelaufen- auch ohne irgendein Problem. Das relativiert ein bisschen die warnenden Hinweise der Vergangenheit, ist aber natürlich keine Garantie für die Zukunft.

6.12 Maoisten bieten Waffenstillstand an. Nachdem die Maoisten am 4.12 einen Waffenstillstand und den Verzicht auf Gewaltangeboten hatten, überfielen sie aber am 6.12 schon wieder Polizeiposten.

November
Ende November haben die Maoisten das Haus und Hauptbüro von ACAP in Gandrung im Annapurnagebiet niedergebrannt.

13.11 der Streik ist ohne weitere größeren Ereignisse abgelaufen
12.11. Streik, Die ersten beiden Tage des von den Maoisten ausgerufenen Streikes sind weitgehends friedlich verlaufen. In Kathmandu ist das öffentliche Leben weitgehensd still. In Pokhara scheinen aber viele Geschäfte offen geblieben sein. Die Nepalesen (und vielleicht auch Touristen) nutzen die Verkehrslosen Tage, um in guter Luft auf den leeren Straßen  spazieren zu gehen.

12.11 Allgemeine Sicherheitslage beim Trekking. Von vielen Trekkern sind in den letzten Tage Berichte vom Trekking per Email gekommen. Durchgehend berichteten, dass auf dem Annapurnatrek keine Probleme aufgetreten sind. Auf der Strecke Jiri-Lukla sind wohl Touristen vereinzelt  für eine “Spende” bedroht worden, andere berichteten von netten Gesprächen mit Maoisten ohne irgendeine Bedrohung. Bisher ist aber auch dort noch keine Tourist ernstlich in Gefahr gewesen. Von der Daulagiri-Umrundung wurde berichtet, das jeder Teilnehmer 100 US$ Gebühr bezahlen mussten ( gegen Quittung), dies trifft ebenfalls auf das Kanchenjunga und Makkalugebiet zu.

9.11 Bombe in Kathmandu In den frühen Morgenstunden  wurde ein Bombe auf das Gebäude der Royal Nepal Airline in der New Road geworfen, die erheblichen Sachschaden verursachte. Bisher explodierten fast alle Bomben morgens früh gegen 5 Uhr , so dass wenig Personen verletzt wurden. Ob dies der Grund ist oder ob sich die Bombenwerfer einfach nicht später getrauen, weis ich aber nicht. Aber es vermindert bisher ganz wesentlich die Gefahr für Touristen, die um diese Uhrzeit durchgehend feste schlafen.

in der Kathmandu Post wurde ein Artikel über einen “höfflichen” Überfall im Makalugebiet gedruckt. Er ist allerdings in Englisch. An encounter with Maoists: Being robbed politely, By Stuart Pengelly

Oktober 2002

Streik für den 11-13 November ausgerufen. Die Maoisten habren für den 11-13. November einen Streik ausgerufen. Da Sie wieder jeden mit Gewalt bedrohen, der nicht mitmacht, ist zu mindestens am Anfang mit einer vollständigen Lähmung des Landes zu rechnen. Das heißt, dass die Geschäfte geschlossen sind d und keine Taxis und Busse fahren dürfen. Fahrradrikshaws dürfen weiter fahren, so dass man weiter zum Flughafen fahren kann. Bis jetzt waren auch während Streiks Inlandsflüge möglich.

30.10 2 Minister wegen Korruption verhaftet . Die beiden  früheren Minister Khum Bahadur Khaddka (Inneres) und Jaya Prokash Prasad Gupta sind wegen Korruptionsverdacht verhaftet worden. bei verschiedenen Staudamm- und Brückenprojekten sollen 15 mio. € abgezweigt worden sein, Gupta soll Bestechungsgelder bei der Vergabe von Fernseh und Mobilfunknetzen angenommen haben. Schon vor Wochen hat man bei einem Sohn eines anderen Ministers Ca 1,5 Mio. € auf verschiedenen Konten gefunden.

 26/.10 Bomben in Kathmandu .. In Kathmandu sind innerhalb kurzer Zeit drei Bomben gezündet worden. Anbei eine Übersetzung von Andreas Khanal :

Drei Personen verletzten sich, als Maoisten am Sonntagnachmittag in der Hauptstadt drei separate Explosionen verursachten, sagte Polizei. Eine Person verletzte sich am Jai Nepal Chitraghar gerade gegenüber dem königlichen Palast und zwei bei der Milch-Entwicklungs-Genossenschaft, in Lainchaur. Keine Verletzten gab es als sich die dritte Explosion im Karmachari Sanchayakosh Gebäude, am Tridevi Marg, dass an das SAARC Hauptquartier angrenzt, ereignete, sagte Polizei. (Anmerkung A. de Ruiter: dort befindet sich auch das Büro vom ACAP!!),
Die Explosion am Parkplatz von Jai Nepal passierte um 15.20 Uhr. Fünf Motorräder und zwei Fahrräder wurden durch die Wucht der Explosion zerstört. Es gab keinen Schaden am Gebäude.
Die Explosion im Sanchayakosh Gebäude passierte um 14.30 Uhr in einer Toilette, im offenen Innenhof des Gebäudes. Die Wände der Toilette wurden vom Luftdruck völlig zerstört. Der Druck zertrümmerte Fensterscheiben in den umliegenden Läden. Es gab keine Verletzungen. Ladenbesitzer aus in der Umgebung sagten, sie hörten ein lautes Geräusch, dem das Zubruchgehen von Glas und Zerschmettern von Wänden folgte.
Die Explosion in Lainchaur ereignete sich auch etwa um 14.30 Uhr, hinter der Milch-Entwicklungs-Genossenschaft. Eine Reklametafel wurde durch den Explosionsdruck beschädigt, zwei Personen verletzt.
Eine auf die Straße gestellte Tasche neben dem Presseclub und dem Curex Laboratorium, in Putalisadak, sorgte für Bombenpanik. Die Bombenentschärfungseinheit hat die Bombe entschärft.

25.10 Angebot? der Maoisten. Die Maoisten verlangen, dass eine neuerliche Verhandlung mit allen Parteien und Ihnen stattfindet. Ob damit von Ihrer Seite ein Waffenstillstand angeboten wird, ist nicht bekannt. Zugleich soll der König den verbrecherischen Einsatz der Armee zurücknehmen.

Koirala hat die Tage gesagt, dass es ein größeres “Design” zur Abschaffung der Demokratie von Seiten des Königshauses geben würde, und dass das Königsmassaker ein Teil dieser Verschwörung ist. Ich finde es entsetzlich, wie dieser Politiker wirklich ohne Rücksicht auf Verluste alles macht, um irgendwie wieder an die Macht zu kommen

13. 10 Göran Kopp ist tot. Göran Kropp war so angewiedert von dem zunehmenden kommerziellen Expeditionstourismus in den Himalaya, dass er beschloss, ohne irgendeine fremde Hilfe den Everest zu besteigen. Er fuhr dann 1996 erstmal mit dem Fahrrad von Schweden bis nach Nepal und es gelang ihm, im dritten Versuch kurz nach den tragischen beendeten Expeditionen von Scott und Fischer, die ja Krakauer so gut beschreiben hatte, den Everest zu erklimmen und auch wieder gesund herunter zu kommen. Anschließend radelte er wieder zurück.

Göran Kropp am 30 September bei einem Kletterunfall im State Washington tödlich verletzt worden. es ist ein riesen Verlust, den wieder geht einer der fähigsten aber keineswegs eingebildeten Bergsteiger von uns.

Ich kann sein Buch jedem empfehlen, um auch nachträglich diesen großartigen Menschen etwas kennen zulernen.

Artikel aus Globe and Mail, Kanada

12.10 Bombe in Kathmandu Am Samstag morgen explodierte um 5:30 Uhr eine Bombe im Stadtteil Kalimati. Dieser ist am Rande der Stadt auf der Straße in Richtung Pokhara. Die Bombe, die aus einem Schnellkochtopf gebaut war, wurde in einer Metallkiste auf den Kopf einer Statue von König Mahendra gelegt .
Ein Zivilist, der gerade erst vor vier Tagen zum Dassainfest nach Kathmandu gekommen war, wurde von Metallteilen tödlich getroffen. 12 weitere Personen wurden verletzt.
In den letzten Monaten sind immer mal wieder selbstgebastelte Bomben auch in Kathmandu explodiert, doch schien es in den letzten Monaten ruhiger geworden sein.

6.10 Nach der Machtübernahme durch den König ist die Lage weiter recht ruhig. Die heftigste Kritik kommt vom Nepali Congres, sowohl von Deuba wie von Koirala. Die ist aber von Deutschland aus schwer einzuschätzen, da die Zeitungen bekanntlich zensiert sind. So zeigt Kantipur-Online Bilder von pro königlichen Demonstrationen. Ich habe aber schon letztes Jahr von vielen Nepalesen gehört, dass sie die einzige Lösung in einer Machtübernahme durch den König sehen. Es ist deshalb gut möglich, dass viele jetzt nach den enttäuschenden Querelen innerhalb der demokratisch gewählten Parteien jetzt mal dem “königlichen “ Weg akzeptieren würden. Da die Maoisten hauptsächlich für die Abschaffung der Monarchie eintraten, werden diese kaum einlenken.

Die Wahlen sind erst mal ohne neues Datum ausgesetzt.

4.10 Abends König Gyanendra setzt den Premierminister Deuba  ab und übernimmt vorerst die Macht. Dies wurde in einer für nepalesischen Verhältnissen sehr späten Fernsehnachricht um 10:45 Uhr abends mitgeteilt. Näheres unter www.kantipuronline.com/ hier der Artikel:

KATHMANDU, Oct 4 – In a dramatic turn of events, His Majesty King Gyanendra Bir Bikram Shav has sacked acting Prime Minister Sher Bahadur Deuba and assumed power until further arrangements are made. The announcement came during a brief address to the nation a short while ago and follows days of political uncertainty after acting PM Deuba, with the consent of several, but not all, political parties agreed to postpone the November 13 General Election by more than a year.

www.nepalnews.com:King assumes executive powers, dismisses Deuba

King Gyanendra assumed executive powers after dismissing Prime Minister Sher Bahadur Deuba Friday night, he said in an address to the nation at 10:45 PM.
The King also suspended the November 13 elections. The King charged Deuba as "inept' for failure to hold elections as scheduled.
The King said a new government will be formed in five days. Persons who will not contest elections and with a clean image will be included in the government, he said. The King asked political parties to support him.
"I have a responsibility to protect the nation, national interest, sovereignty and the interest of the people," the King said in a 10-minute address to the nation over Nepal Television at 10.45 PM. nepalnews.com br

4.10 Die Lage Anfang Oktober ist am Beginn der Trekkingsaison relativ ruhig und auf den online-Zeitungen haben sich wieder die Sportnachrichten ihren Platz auf der ersten Seite zurückerobert. Laut DPA vom 4.10  scheint es Überlegungen zu geben, die für November diesen Jahres vorgesehenen Parlamentswahlen um ein weiteres Jahr aufzuschieben. Ob dann erst das Parlament erst wieder eingerichtet werden wird, ist noch unklar.

September 2002

17.9 Das Kasperletheater im Nepali Congress. Die Wahlkommission hat den Parteinamen und die Parteiflagge der Fraktion um Koirala zugesprochen.

15.9. Streik. Der von den Maoisten ausgerufenen Streit am Wochenende ist weitgehenst befolgt worden. Schon am Freitag Abend hatte die Polizei Ca 100 Nachtbusse zurück nach Kathmandu geschickt, da sie Anschläge befürchtete. Der Streik verlief aber ohne größere Zwischenfälle und jetzt ist das Leben wieder  normal.

12.9. In den letzten Tagen seit den Überfällen hat sich die Lage wieder etwas beruhigt. In der Gegend um Sandikharka hat es noch mehrere kleiner Gefechte gegeben. Erste Vermutungen, das alleine in Sandikharka über zweihundert Soldaten und Polizisten getötet worden seinen, sind nicht bestätigt worden. Es sind wahrscheinlich unter hundert. Auch tauchten wieder über 75 der verschleppten Personen auf.

9.9. Kaum waren die ersten Nachrichten über den Überfall in Bhiman bestätigt, da kam die Nachricht dass im Südwesten die Bezirkshauptstadt Sandikharka im Bezik Argakhachi angegriffen worden sei. Die Kämpfe begannen Sonntag am 10 Uhr Abends und ab 3 Uhr morgens waren alle Nachrichts- Verbindungen unterbrochen. Hier könnten noch wesentlich mehr Tote als in Bhiman zu betrauern sein.
Es zeigt, dass die Maoisten weiter an ihrer alten Strategie festhalten, sie greifen einzelne Posten an, und wie in den letzten Monaten wurden Regierungsgebäude, aber auch z.B. das Krankenhaus zerstört.

Am 6. 9 haben wieder zum ersten mal seit Mai größere Verbände von Maoisten einen Polizeiposten in Bhiman (ca 100 km östlich von Kathmandu) angegriffen, und es soll unter den 75 Polizisten größere Verluste geben.
Der Ausnahmezustand ist aufgehoben doch es wird diskutiert, ob er wieder eingeführt werden soll.
In den letzten zwei Wochen sind mehrere Bomben im Kathmandutal explodiert, meist vor Parteibüros.

Am 4.9 .. sind neue Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes zu Nepal herausgegeben worden.
Lesen Sie auch die beiden Berichte von Andreas Khanal:
 Gefahren in Nepal und Verhalten bei Unruhen

August

 Flugzeugabsturz Am 22.10 ist um 10 Uhr Ortszeit ein Flugzeug bei Pokhara abgestürzt. Dabei sind voraussichtlich 13 Deutsche ums Leben gekommen die mit dem Reiseveranstalter Hauser unterwegs waren. Der Flug mit der Fluggesellschaft Shangri La startete am frühen Morgen von Jomson nach Pokhara. Hierbei fliegt das Flugzeug in der Schlucht der Kali Gandaki und fliegt recht tief über den Pass von Gorepani. Wer dort zum Poon Hill aufsteigt, kann die Flugzeuge unter sich fliegen sehen.

Die Passagiere hatten allerdings diesen gefährlichen Teil heil überstanden und waren schon über Pokhara. Das Flugzeug hat anscheinend schon zwei Landeanflüge probiert bis es in der Nähe zerschellt ist. Bisher weis man noch nicht die genauen Ursachen.

Zurzeit herrscht noch Monsun in Nepal und vor zwei Tagen hat ein Erdrutsch nach heftigen Regenfällen über 50 Menschenleben gefordert. Es ist deshalb gut vorstellbar ist, dass die Sicht schlecht war und das Flugzeug in einen Berg oder Hügel geprallt ist.

Am 20.8. waren zum ersten mal wieder größere Gefechte im Westen. Die Regierung spricht von 60 toten, überwiegend Maoisten.

Monsun. Bei heftigen Regenfällen und Überschwemmungen sind in Nepal bisher ca 500 Menschen in Erdrutschen und Wasserfluten gestorben.

Menschenrechtsverletzung: 20.8.02 Nach den Vorwürfen, dass der Maoisten nahe Journalist Sen im Gefängnis getötet worden sei, wurde eine Regierungsuntersuchungskommision gebildet. Sie sagt, es gäbe keine Hinweise, dass Sen überhaupt verhaftet worden sei.

Juli

 24.7 Sehr starke Monsunfälle: In den letzten 10 Tagen haben sintflutartige Regenfälle das Land heimgesucht und im ganzen Land zu großen Erdrutschen geführt. Die Straße nach Pokhara ist an mehreren Stellen unterbrochen ( das ist aber in der Monsunzeit normal). In Kathmandu fielen gestern 177 l Wasser pro m², das ist ein viertel der Regenmenge, die bei uns in einem ganzen Jahr fällt. So sind auch in Kathmandu schon mehrere Personen bei Erdrutschen ums Leben gekommen und mehrere Flüsse sind über die Ufer getreten

Politisch dümpelt die Lage so vor sich hin. Ob die Wahlen tatsächlich im November abgehalten werden, ist immer noch nicht sicher, und die beiden Teile des Nepali Congress streiten weiter um Namen und Recht.

5.7 Kindersoldaten, Verschiedenen Menschenrechtsgruppen, u.a. AI, werfen den Maoisten vor, in großem Maße Kinder als Soldaten einzusetzen. Schätzungen gehen bis zu 30 % Soldaten unter 18 Jahren.

4.7 Bombenexplosion vor Parteibüro. Vor dem Parteibüro der Deuba-Fraktion ist eine starke Bombe explodiert und hat 10 Parteigänger verletzt. Zur Zeit ist nicht klar, wer dahinter steckt.

3.7 Menschenrechtsverletzungen. Die nepalesische Regierung streitet die Vorwürfe, dass der Journalist Krishna Sen (siehe 18.6) im Gefängnis getötet worden sei, ab und sagt, dass jener gar nicht verhaftet worden war.

Juni

30.6 In den letzten zwei Wochen ist kaum noch eine größeres Gefecht zwischen Maoisten und der Armee bekannt gegeben worden, während dies vorher fast an der Tagesordnung war. hoffen wir, dass die Zeiten mittelfristig wieder friedlicher werden.

Mittlerweile streiten sich die beiden Fraktionen des Nepali Congress unter Deuba und Koirala vor der Wahlkommission um den Namen und die Flagge des Nepali Congress. Ich muss gestehen, dass ich nicht genau verstehe, was alles so vor sich geht, aber ich fürchte dass es vielen Nepalesen nicht besser geht. Es ist wirklich ein Jammer, wie sich die obersten Politiker in Zeiten großer Not mehr ihren Privatfehden als dem Wohl des Landes hingeben.

28.6 Menschenrechtsverletzungen. In verschiedenen Zeitungen wird berichtet, dass der Journalist Krishna Sen im Gefängnis gestorben ist. Die Regierung weigert sich dazu Stellung zu nehmen. Krishna Sen war Chefredakteur einer Zeitung, die als Sprachrohr der Maoisten galt. Er ist vor mehreren Wochen verhaftet worden. Ihm wurde vorgeworfen, eine der maoistischen Führer im Kathmandutal zu sein. Zur Zeit ist unklar, ob er noch lebt. Viele Menschenrechtsorganisation sowie Amnesty international beklagen schon seit längerem, dass unter dem Ausnahmezustand schwerste Menschenrechtsverletzungen und Folterungen durchgeführt werden und zur Zeit sind noch immer ca 300 Journalisten verhaftet. Auch die Maoisten verüben Menschenrechtsverletzungen der übelsten Art die einen schon manchmal an das Pol Pot Regime denken lassen.

17.6.02 Der Nepali Congress spaltet sich. Nachdemn der Premier Minister Deuba von Zentralkomitee des Nepali Congress ausgeschlossen worden war, probierten verschiedene Vermittler zwischen den Streithähnen Deauba und Koirala zu vermitteln unter anderem Bhattarai, eines der Gründungsmitglieder. Doch der Tiefe Riss ließ sich einfach nicht mehr kitten und der Nepali Congress hat sich gespalten. Noch ist das Bild eher unklar, einige der früheren Verbündeten von Deuba scheinen zur Seite von Koirala zu wechseln, doch ob dieser doch noch mal das Ruder übernehmen kann, ist noch lange nicht sicher. Es ist schon erschütternd wie wenig Verantwortungsbewusstsein die politische Klasse von Nepal in dieser schweren Zeit für das Land aufbringen kann, wo noch immer die eigenen Taschen das Maß aller Dinge sind.

4.6.02 Der letzte große Angriff der Maoisten auf ein temporäres Armeecamp konnte erfolgreich abgewehrt werden. Mittlerweile gibt die Armee über zweihundert getötete “Maoisten” an. Dies ist insofern von Bedeutung, dass es das erste Mal war, das ein Angriff der Maoisten vollständig scheiterte, was die Stimmung innerhalb der Armee wesentlich verbessern konnte.

Mai 2002

Der Ausnahmezustand ist auf Antrag der Regierung um weitere drei Monate verlängert worden. Der Kampf innerhalb der Congresspartei ist voll entbrannt wobei das Zentralkomitee der Partei dem Premierminister Deuba die Ausübung seiner Mitgliedschaft verwehrt. Noch ist unklar ob der Congress die Zerreißprobe bestehen wird.

22.5.2002 Der König löst auf Antrag des Premiers Deuba das Parlament auf. (Deuba wird übrigens wie De-uba ausgesprochen). Neuwahlen sind für den November geplant. Grundlage ist der folgende Passus in der Verfassung: (4) His Majesty may dissolve the House of Representatives on the recommendation of the Prime Minister. His Majesty shall, when so dissolving the House of Representatives, specify a date, to be within six months, for new elections to the House of Representatives. Hintergrund ist der offene Streit zwischen dem früheren Premierminister und jetzigem Vorsitzendem der regierenden Congresspartei Koirala über die Verlängerung des Ausnahmezustandes. Schon seit der Gründung der Congresspartei war sie von heftigen Flügelkämpfen geprägt und sehr oft geht es mehr um die Sicherung von Pfründen als um das Wohl des Landes  Koirala ist sicher einer der größten Strippenzieher in diesem unschönen Spiel. So ist er vor ein paar Jahren schon einmal zurückgetreten, da er so unbeliebt war, das die anstehende Wahl nicht zu gewinnen war, und hat aber kurz nach der gewonnen Wahl die Macht wieder an sich gerissen. Während ursprünglich Koirala der Hardliner gegenüber den Maoisten war und Deuba für Verhandlungen eintrat, sind die Plätze jetzt vertauscht. Nach dem blutigen Bruch des Waffenstillstandes durch die Maoisten ist Deuba tief enttäuscht und will erst wieder verhandeln, wenn die Maiosten die Waffen niedergelegt haben. ( Was ich nicht glaube, da sie die Weltherrschaft des Proletariats anstreben, da sind Verhandlungen in Nepal  nur kleine taktische Hilfsmittel um sich in der Zeit militärisch stärken zu können). Jetzt will Koirala plötzlich wieder verhandeln, natürlich mit ihm als Premierminister. Der Streit zwischen Regierungspartei und Regierung gipfelte schon in dem Ausschluss des  Ministers Gupta aus der Congress-Partei, Deuba behielt in aber im Kabinett. Zur Zeit ist jetzt die von der Regierung geplante Verlängerung des Ausnahmezustandes sehr umstritten, Nicht nur die Koirala Fraktion will ihn verhindern, sondern auch andere Parteien wie z.B. die parlamentarischen Kommunisten der CPN-UML. Die Führung der Congresspartei unter Koirala wollte nun den ((Congress). Premierminister zwingen, die beantragte Verlängerung um 6 Monate zurückzuziehen. In der nepalesischen Presse wird jetzt eine Spaltung der Congress-Patei in eine Deuba und Koirala Fraktion für möglich gehalten.

In den ersten Mai Tagen hat die nepalesische Armee im Westen des Landes Trainingscamps der Maoisten angegriffen und nach eigenen Angaben über 500 Maoisten getötet. Dies ist bisher die größte militärische Operation. Nach Armeeangaben sind noch weitere hunderte Maoisten eingekesselt. doch auch auf Regierungsseite sind in den folgenden Tagen hunderte von Sicherheitskräften getötet worden.

Nachdem immer wieder Berichte kamen, dass die Maoisten Geld von Reise und Expeditionen erpressten, möchte ich auf den guten Artikel der Nepali Times “Taxing time for Trekking” hinweisen. Ebenfalls sehr fundiert ist der englische Artikel zur allgemeinen Lage von Will Weber.

April 2002

30.4.02 Aktueller Sicherheitshinweis des Auswärtigen Amtes vom 30.4.02

28.4 Der Streik ist beendet. Entgegen vielen berechtigten Befürchtungen ist der 5 tägige Streik relativ glimpflich vorübergegangen. Während er in den ersten zwei Tagen recht gut befolgt worden ist, so tauten sich dann immer mehr Fahrzeuge auf die Strassen und mehr und mehr Läden hatten geöffnet. Touristen kamen nirgendwo zu Schaden. Bemerkenswert ist, dass zum ersten mal und n mehreren Städten Demonstrationen gegen den Streik stattgefunden haben.  Anscheinend hat das normale Leben heute wieder angefangen. Zunehmend kristallisiert sich eine neue Taktik der Maoisten heraus, es werden jetzt vermehrt Infrastrukturen angegriffen wie Brücken, Telefonverbindungen oder Wasserversorgung. Nachdem auch Hilfsprojekte direkt angegriffen oder ausgeraubt werden, werden schon vereinzelt die Projekte eingestellt.

Trotz dieser angespannten politischen Lage buchen wieder bedeutend mehr  englischen Touristen (+50 %), deutsche Zahlen habe ich aber nicht.

24.4 der Streik. Bis jetzt relativ friedlich. Nach Durchsicht der nepalesischen Presse und privater Emails aus Kathmandu ergibt sich bis jetzt folgendes Bild: Der Streik wird befolgt, doch sind im Vergleich zu früher einige Taxis, Busse und Tuk-Tuks unterwegs. es gibt auch einige Läden, die geöffnet sind. In manchen Städten wie z.B. Nepalgunj oder Pokhara waren wohl viele Geschäfte und die Märkte offen. Der größte Zwischenfall war bisher, dass auf der Straße zwischen Pokhara und Kathmandu mehrere Krankenwagen von den Maoisten “entführt” worden sind, diese sind mit Verlusten von der Polizei zurückerobert worden. Weiter wurde auch eine Sendestation vom nepalesischen Radio gesprengt. Die vermehrte Zerstörung von für die Bevölkerung sehr nützliche Dinge wie Wasserversorgung, lokale Stromnetze und Schulen wird zunehmend von den Kommentatoren als ein Zeichen für Differenzen zwischen dem politischen und dem militärischen Flügel der Maoisten interpretiert.

23.4 Der Streik: Bis zwölf Uhr Mittags NT wurden noch keine größere Gewalttaten berichtet. Der Streik wird mehr oder weniger stark befolgt. Alle linken  Parteien aus dem Parlament hatte sich zuvor gegen den Streik ausgesprochen. Die Läden sind fast alle geschlossen doch diesmal fahren anscheinend ein paar wenige Busse, Taxis und Tuk-Tuks.

22.4. Eine amerikanische Militär Delegation hat in den vergangenen Tagen sowohl den Distrikt Rholpa wie Gorkha besucht. Es geht um eine militärische Unterstützung, wie sie schon im Januar beim Besuch von Collin Powell vereinbart worden ist. Zum Teil waren voll ausgerüstete und bewaffnete amerikanische Soldaten dabei.

 21.4 In Kathmandu hat eine Demonstration gegen den Streik stattgefunden. Sie  war von den Jugendorganisationen aller parlamentarischen Parteien organisiert worden.

20.4 Anbei ein Auszug aus der aktuellen Reisewarnung des Auswärtigen Amts zum vorgesehenen Streik am 23-27.4: “.......Der von den Maoisten zum 2. bis 6. April ausgerufene landesweite Generalstreik (bandh) wurde in letzter Minute (wohl wegen anstehender Schulpruefungen) vorläufig auf die Zeit vom 23. bis 27. April verschoben. Für diesen 5-tägigen Zeitraum muss wiederum mit Einschränkungen im öffentlichen Verkehr, Schließung von Geschäften und allgemein erhöhter Spannung gerechnet werden. Im Vorfeld des Streiks ist eine Eskalation von maoistischen Anschlägen auf Sicherheitskräfte, Politiker und Regierungseinrichtungen mit vereinzelten Sprengstoffanschlägen in Kathmandu zu beobachten. Für die Streiktage gilt für die Sicherheitskräfte, zur Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung auf Ruhestörer zu schießen (to shoot at sight). Es mehren sich auch Hinweise, dass die Maoisten den Generalstreik auf unbestimmte Zeit verlängern wollen. Reisende sollten sich vor, während und nach dem Streik mit erhöhter Wachsamkeit bewegen und über ihre Reiseveranstalter über die Lage unterrichtet halten. Weitere Aktionen mit Behinderungen für die Bewegungsfreiheit auch von Touristen - häufig kurzfristig angekündigt - sind nicht auszuschließen. ...”

18.4 Mehrer Hochgebirgsexpeditionen zum Makalu berichten, dass sie für jeden Teilnehmer eine “Gebühr” von 10000 Rupien (Ca 140 €) an die die Maoisten bezahlen mussten. Schon seit längeren wird in vielen Gebieten von organisierten Gruppen eine Gebühr erpresst, für die sogar eine Quittung ausgestellt wird.

Am 11.4. überfielen hunderte Maoisten verschiedenen Stellen in Westen von Nepal. Die ersten Berichte sprachen von 130 Toten Polizisten und Soldaten, wahrscheinlicher sind es aber weniger. Am 14.4 sprachen die Nepalesischen Behörden von Ca 50. getöteten Polizisten/Soldaten. Mittlerweile sind fast hundert getötete Maoisten gefunden worden

Aktueller Bericht  von Amnesty International vom 4.4.2002 zur Menschenrechtslage in Nepal

Der Streik wurde auf den 23. bis 27. April verschoben. Grund war, dass sonst die landesweiten Schulprüfungen nicht hätten durchgeführt hätten werden können. Da wollten die Maoisten dann doch nicht die Verantwortlichen sein.

am 7. April wurde eine Bombe in Kathmandu an einer Brücke gezündet.

März 2002

24.3. Der Maoistenführer Dr. Baburam Battarai hat einen offenen Brief an die Touristen geschrieben, er ist auf der Seite Maoisten zu lesen

Die Maoisten haben für den 2-6 April einen landesweiten Streik , Bhand genannt, ausgerufen. Da jeder mit Gewalt bedroht wird, der ihn nicht befolgt wird zumindestens in den ersten Tagen das öffentliche Leben weitgehenst zum Stillstand kommen. Bei einem Bhand fahren keine Busse und Taxis, die Läden und Ämter sind geschlossen. Wer kann sollte deshalb unbedingt probieren, Permits und Visaverlängerungen vorher zu bekommen und falls man trecken gehen will, am 2 April schon in den Bergen zu sein. Normalerweise sind die Trekkingrouten selber nicht betroffen. In den Städten sollte man auch als Tourist vorsichtig sein, auch wenn man nicht bedroht wird. Man kann mit dem Fahrrad rumfahren. Im Kathmandutal sind die Städtchen Patan und Bhaktapur mögliche Brennpunkte von Strassenkämpfen, denn hier sind viele der kleinen Handwerksfabriken und unterbezahlte Arbeiter und die Kommunisten und Maoisten haben dort eine große Basis.In beiden Städten ist es bei vorherigen Ausschreitungen oft zu heftigen Strassenkämpfen gekommen.

Allgemein sollte man sich von allen Menschenansammlungen fernhalten und die Augen aufhalten. anbei die Tips von Andreas Khanal, welche er nach dem Königsmord geschrieben hatte, sie sind noch immer genauso aktuell und richtig:

Wer unversehens durch Kathmandu oder Thamel läuft, kann übrigens, die mit lautem Getöse herunterratternden Eisenrolläden der Geschäfte als rettenden Indikator, möglicher gewalttätiger Auseinandersetzungen, betrachten. Bevor Ihr vielleicht versehentlich mitten in den Konfliktherd lauft - orientiert Euch an den Einheimischen und verhaltet Euch so, wie sie! Ihr könnt auch jeden Ladeninhaber fragen, ob Ihr solange, bis die mögliche Gefahr vorrüber ist, in deren Geschäft Unterschlupf finden könnt. Nur keine Hemmungen! Die Bevölkerung ist allgemein sehr nett und hilfsbereit. Es kann sogar sein, dasss die sich über den gegenseitigen Beistand freuen und Euch zum Tee einladen.
Manche Freundschaft mit Nepali´s ist auf diese Weise schon geschlossen worden.

Ein weiterer Rat an Nepal- und Fernreisende ist, sich (sowieso) vor der Reise eine Liste mit wichtigen Telefonnummern, Adressen und e-mail-adressen zusammenzustellen, die vielleicht hilfreich sein könnten, sollte man in irgendeine mißliche Situation geraten.

Übertriebene Vorsicht und Ängstlichkeit können Ungutes geradezu anziehen - daher, keine Phobie aufkommen lassen und möglichst ruhig und besonnen bleiben! Mit klarem Kopf lässt sich besser handeln!
Denkt daran, in Nepal seit Ihr unter Anderem auch auf dem 'Pfad des Buddha' - und der war doch eigentlich immer ganz gelassen, oder?

11.3. Nachdem der Sitarspieler von Sur Sudha die neue Formation Sithar Suddha gegründet hat, hat sich die ursprüngliche Gruppe aufgelöst.

8.3. Am 3. März ist eine deutsche Reisegruppe auf dem Rückweg vom Annapurna Basecamp verschüttet worden und drei der Teilnehmer sind gestorben. Sie waren mit einem sehr erfahrenen deutschen Reiseveranstalter und mehreren Führern unterwegs. Näheres steht auf der Seite Lawinenunglück.

Politisch hat sich nicht mehr viel geändert. Ein landesweiter, von den Maoisten durchgesetzer Streik Anfangs des Monates blieb bis auf den Mord an Insassen eines Lastwages im Süden des Landes  und einem Lumpensammler, der aus Versehen eine kleine Bombe aufsammelte, relativ ruhig. Die täglichen Kämpfe zwischen Armee und Maoisten gehen weiter, ab und zu wird eine Bombe auch im Kathmandutal endeckt. Alle Trekker berichteten bis jetzt, dass sie keine Probleme hatten.

Februar 2002

22.2 Am Vortag berichtete die Armee, dass Sie über 40 Maoisten getötet hätte, heute haben die Maoisten 32 Polizisten getötet. Lesen sie auch den profunden Bericht von Andreas Khanal zur Gefahrensituation in Nepal

21.2 Das nepalesische Parlament hat mit 176 Ja und 7Gegenstimmen (gefordert war eine 2/3 Mehrheit) eine Verlängerung des Ausnahmezustandes beschlossen.

Am Spätabend des 1 6.2greift eine große Anzahl, manche Quellen sprechen von tausenden Maoisten, die Stadt Mangalsan im Distrikt Achham an. Acham liegt ganz im Westen von Nepal, wo die Maoisten ja schon länger größere Landesteile beherrschen.Neben Armee- und Polizeiposten wurden verschiedenen staatliche Gebäude zerstört, das Gefängnis gestürmt und eine Bank ausgeraubt. Der zweite Angriff war auch den Flughafen Sanfebagar. Es ist der größte Angriff seit Ausrufung des “Befreiungkrieges” und es sind voraussichtlich weit mehr als 150 Soldaten und Polizisten getötet worden. (Karte BBC-online). Weiterhin ist der Premierminister Deuba selbst innerhalb seiner eigenen Partei umstritten.

Seit Freitag den 8.2 gibt es wieder Flüge von und nach Lukla

Am 3.2 wurden in der Nacht 3 Bomben auf den Flughafentower von Lukla geworfen und anscheinend auch einige Häuser im Dorf geplündert. Der Flughafen von Lukla ist erstmal gesperrt worden und die englische Botschaft rät vorerst von Touren ins Khumbu ab. Das deutsche auswärtige Amt schreibt, das Telfonverbindungen nach Jomsom und Manang gestört sein sollen. Bis jetzt ist aber n den ganzen Jahren noch keine einziger Tourist bei Gefechten auch nur verletzt worden.

Anbei ein Mail der deutschen Botschaft am 11.2. auf eine Anfrage, welches ich aus dem Nepalforum kopiert habe: “derzeit gibt es noch keine Reisewarnung für Nepal, d. h. dass Reisen nach Nepal noch möglich sind. Die allgemeine Lage im Land muss aufgrund der jüngsten Ereignisse als gespannt bezeichnet werden, auch wenn es in den meisten Bevölkerungszentren und Kathmandu bisher weitgehend ruhig geblieben ist. Der seit 26.11.2001 ausgerufene Ausnahmezustand hat noch zu keinen ernsthaften Einschränkungen im öffentlichen Leben oder Verkehr/Flugwesen geführt. Allerdings gibt es vor allem in den westlichen Gebieten örtlich nächtliche Ausgangssperren. Überall, auch in Kathmandu, sind Straßenkontrollen häufig. Es ist dringend anzuraten, jederzeit gültige Ausweispapiere mitzuführen. Für Kathmandu empfehlen die Behörden, nach 21 Uhr wieder zu Hause bzw. im Hotel zu sein, auch die Restaurants schließen um diese Zeit.

Bei den blutigsten Zusammenstössen zwischen Maoisten und Sicherheitskräften seit Verkündung des Ausnahmezustands sind in den letzten Tagen landesweit mindestens 16 Polizisten und über 30 Maoisten getötet worden. Der schwerste Angriff galt einer Polizeistation in der Ortschaft Khanalthok, im Distrikt Kavre, rd. 50 km von Kathmandu entfernt. In Lukla wurde am Abend des 03.02.2002 durch einen Anschlag der Maoisten der Kontrollturm des Flughafens beschädigt. Inzwischen ist der Flughafen für den zivilen Luftverkehr wieder zugänglich. Natürlich lässt sich schwer einschätzen, ob der Flughafen wieder Ziel eines maoistischen Überfalls sein wird. Da es sich aber um den Hauptzielflughafen in das beliebte Everestgebiet handelt, kann man wohl davon ausgehen, dass die Regierung sich nach Kräften bemühen wird, diesen zu schützen. Von dieser Problematik abgesehen kann das nördliche Everestgebiet als sicher gelten. Wir raten allerdings davon ab, den Weg in Jiri zu beginnen, da es sich um ein unruhiges Gebiet handelt.

Touristen kamen bislang nie zu Schaden. Auch lässt sich nicht erkennen, dass sich die Angriffe der Aufständischen gegen Touristen oder die Tourismusinfrastruktur richten. Innerhalb des Kathmandutals ist die Lage ruhig. Reisen im Land sollten aber, bis sich die Lage beruhigt hat, auf ein notwendiges Mindestmaß beschränkt werden und nicht über die bekannten und gängigen Gebiete ( wie Annapurna, Langtang, nördliches Everestgebiet, Pokhara, Kathmandutal und Chitwan) hinaus ausgeweitet werden. Von Alleinreisen wird abgeraten, Menschenansammlungen und Teilnahme an Demonstrationen etc. sollten konsequent vermieden werden.”

 

Januar 2002

17.1.02 Weiterhin gibt es keine wesentliche Änderung der Lage. Aufgrund vieler Emails und mehrere persöhnlicher Gespräche bleibt folgendes Bild bestehen: Auf keinem der Treks sind Touriste´n bedroht oder belästigt worden. In den Städten und den großen Straßen sieht man viel Miltär und Polizei, wobei Touristenbusse die Kontrollen meist normal durchfahren können. Für Nepalesen gilt abends eine scharfe Ausgangssperre, so dass ab 8 uhr abends die Stadt ausgestorben ist. Da die Informationen zensiert sind, lässt sich aber schwer ein Bild des Rests des Landes machen. So wurde mir glaubhaft von Gefechten in der Nähe von Syauli Bazar berichtet, welches in der Nähe von Pokhara liegt. Auch in Besisahar auf der Annapurnarunde gab es am 23.12 eine Schießerei zwischen Maoisten und der Armee. Alle Personen die, in den letzten zwei Monaten in Nepal gewesen waren haben einstimmig empfohlen, weiter dorthin zu fahren.

Zur aktuellen Lage

zu den Nepalnews 2001